Glück ist Übungssache

„Glücklichsein muss man üben wie Geigespielen“ (John Lubbock) – Das ist einfacher gesagt als getan. Denn worauf müssen wir achten, wenn wir glücklicher sein wollen? Welche Rolle spielt dabei unser Denken? Bin ich wirklich meines eigenen Glückes Schmied oder nimmt auch das Schicksal Einfluss auf unsere Zufriedenheit? Wir versuchen Ihnen Antworten auf diese komplexen Fragen zu liefern.

Richtige Umgebung

Der medizinische Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen beschreibt die Rolle des Glücks in unserem Leben treffend mit einer Anekdote aus dem Zoo (die Geschichte vom Pinguin): „Als ich ihn zum ersten Mal richtig beobachtet habe, in einem Zoo, dachte ich: Du armes Würstchen, zu kurze Füße, zu schwache Flügel, Fehlkonstruktion – dann sprang er aber ins Wasser und war plötzlich sehr geschickt, schnell und elegant. Wie der Pinguin, so braucht auch der Mensch die richtige, zu ihm passende Umgebung, um glücklich zu sein“ (Hirschhausen, 2009). Die Wahrheit liegt also in der Mitte. Weder sind wir unserem Schicksal hilflos ausgesetzt, noch können wir ohne weiteres unser Leben steuern. „Wer als Pinguin geboren wurde, wird auch durch sieben Jahre Therapie keine Giraffe (ebd.)

Akzeptanz

Die Bedeutung des Sprichwortes „Jeder ist seines Glückes Schmied“, jeder sei selbst für seine Zufriedenheit verantwortlich und könne sein Schicksal durch seine Handlungen beeinflussen, ist daher etwas zu weit gegriffen. Es ist allerdings durchaus entscheidend, wie wir mit unserem Schicksal umgehen. Der gut gemeinte Rat „Denke immer positiv!“ ist dabei auch nicht immer der richtige Weg, betont Hirschhausen. Es gibt eben Situationen im Leben, die man nicht schönreden kann. So sei es vor allem in unvermeidlichen Lebenslagen wie einem Todesfall oder einer Krankheit wichtig, den Zustand zu akzeptieren und nicht auszublenden (vgl. ebd.). Doch wie geht man mit schwierigen Zeiten um? Welche „Übungen“ kann man machen, um seinem Ziel – dem Glück – etwas näher zu kommen?

Aktivität

Als Mediziner legt Hirschhausen besonderen Wert auf die Bewegung: „Glück ist nichts Passives, sondern viel eher im aktiven Handeln als am Strand zu erleben“ (ebd.) Bei einer anstrengenden Bergwanderung ist man zwar vielleicht außer Atem und wünscht sich eine Rast, doch spätestens, wenn man den Gipfel erreicht hat, wird man von Gefühlen des Stolzes und Glücks erfüllt. Bewegung an der frischen Luft und Naturerlebnisse stehen auch laut Esch ganz oben auf der Liste der „Glücksbringer“ (Esch, 2017). Bei einem Spaziergang mit Freunden oder Sport in der Natur kann die Zeit wie im Flug vergehen. Das ist übrigens ein Indikator für Glücksmomente, erklärt Hirschhausen: „Die Zeit ist im Erleben kurz und in der Erinnerung lang […]. Dagegen die Langeweile: Sie will im Erleben nicht enden und erscheint in der Erinnerung kurz“.

Selbstreflexion

Dasselbe Signal kann in Verbindung mit verschiedenen Gedanken eine durchweg andere Bedeutung bekommen. Das bedeutet, dass nicht das Signal an sich über Glück oder Unglück entscheidet, sondern wie wir mit dem Nervenreiz umgehen. Hier ein Beispiel: „Wenn es im Magen grummelt und ich bin frischverliebt, denke ich: Super – ich habe Schmetterlinge im Bauch. Bin ich nicht gut drauf, bewerte ich das gleiche Signal als: nie wieder Fischbrötchen“ (Hirschhausen, 2009). Um selbst auf dieses Problem aufmerksam zu werden, müssen wir unser Denken selbst reflektieren. Es ist wichtig den Unterschied zwischen dem, was ist, und dem, was wir daraus machen, zu erkennen. „Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, wie stark sie ihren gewohnten Emotionen verhaftet sind und wie ihr Gehirn diese Anhaftungen automatisch fortschreibt“ (Halbing, o.A.). Um glücklicher zu sein, müssen wir unsere Denkmuster beobachten und lernen unser Gehirn mit neuen Mustern zu programmieren (vgl. ebd.)

Aufmerksamkeit

Eine weitere Empfehlung ist es sich abends alle Dinge aufzuschreiben, für die man an diesem Tag dankbar ist (Esch, 2017). Das können auch ganz einfache Dinge sein. Bei dem Vergleich mit anderen Menschen, die es vermeintlich besser haben als wir, vergisst man oft, dass der eigene Besitz und die eigene Umgebung nicht selbstverständlich sind. Annegret Braun, Lehrbeauftragte am Institut für Volkskunde der Ludwig-Maximilians-Universität München, fasst diesen Punkt treffend zusammen: „Glück ist […] eine Sache der Wahrnehmung – das Glück ist da, man muss es nur sehen“ (Braun, 2009). Dazu kann auch gehören bestimmte Situationen bewusst zu genießen und sinnlich zu sein (Esch, 2017). Auch Dr. Hirschhausen bestätigt diesen Gedanken: „Es ist einfach glücklich zu sein. Schwer ist nur, einfach zu sein. Nachhaltiges Glück, das über den glücklichen Augenblick hinausreicht, hat durchaus etwas mit Einfachheit und Einsicht zu tun. Glück ist Übungssache, wir machen oft nur die falschen Übungen“ (Hirschhausen, 2009).

Das Lottospiel ist eine typische Lebenssituation, in der Sie beide Komponenten des Glücks benötigen: Eigeninitiative und das Schicksal auf Ihrer Seite. Mit einem Klick auf www.lotterie.de haben Sie ersteres erledigt. Ob Sie auch genügend Glück hatten, erfahren Sie dann rechtzeitig durch unser Team von Lotterie.de.

 

Quellen:

Braun (2009): http://www.apotheken-anzeiger.de/was-ist-glueck-glueck-kann-man-lernen_286092/

Esch (2017): https://gesundheitscoachingmuenchen.wordpress.com/2017/03/20/glueck-ist-reine-uebungssache/

Halbing (o.A.): http://www.gf-freiburg.de/index.php?option=com_content&view_article&id=1287:glueck-ist-uebungssache-dr-joe-dispenza&catid=1:allgemein

Hirschhausen (2009): http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/psychologie-glueck-ist-uebungssache-a-627268.html

 

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