„Glückstag“, der ca. 15-minütiger Kurzfilm, ist ein Projekt der Filmakademie Baden-Württemberg. Im Oktober 2003 wurde er in Ludwigsburg gedreht. Unter der Regie von Antonia Jerrentrup entstand ein eindrucksvolles Werk, welches im Jahre 2004 zahlreiche Preise gewinnen konnte.

Im Film selbst geht es um ganz alltägliche Konflikte, Sehnsüchte und Ängste. Vier Polizisten stehen im Mittelpunkt: Der schüchterne Rüdiger (Jürgen Lehmann) und der selbstbewusste Arndt (Michael Kessler) liefern sich einen ständigen Kleinkrieg mit ihren älteren Kollegen Horst (Luis Lamprecht) und Elmar (Harald Burmeister). Aber auch privat ist nicht alles paletti.

Der zurückhaltende Rüdiger liebt heimlich Eva (Heike Koslowski), eine selbstbewusste und resolute Frau. Außerdem ist sie allein erziehende Mutter des 7-jährigen Lukas (Fabian Mohr). An Ronnys Dönerstand treffen Eva und Rüdiger oft aufeinander. Obwohl sich Rüdiger schon längst in Eva verliebt hat, ist er zu schüchtern um sie anzusprechen. Ganz anders ist da sein Kumpel und Kollege Arndt, der wöchentlich seine Affären wechselt. Er hält sich für unwiderstehlich und möchte allen zeigen, was er drauf hat. Nicht nur bei Frauen, auch im Beruf ist er sehr ehrgeizig, wird aber immer wieder vom älteren Kollegen Horst ausgebremst. Und da ist noch Lukas, der Sohn von Eva. Er ist genauso selbstbewusst wie seine Mutter und geht öfter auf Abenteuertour. Das dabei auch die Polizisten ins Schwitzen geraten, versteht sich von selbst.

Nach einer Vorlage von Nicolai Köppel schrieb Philipp Koblmiller das Drehbuch zum Film Glückstag. Als Kameramann war André Schömitz dabei, welcher mit Regisseurin Antonia Jerrentrup schon bei deren Film „Strandgut“ zusammengearbeitet hatte. Für die musikalische Untermalung konnte man Tim Nowak gewinnen.

Der Film Glückstag bleibt immer nah am Tatsächlichen, seine Protagonisten kommen real und unverfälscht beim Filmfreund an. Deshalb wurde der Film auch so erfolgreich. Die Identifizierung mit natürlich, „echten“ Charakteren, welche uns allzu oft den Spiegel vor die eigene Nase halten, macht einen Film eben authentischer und ehrlicher.

Hier wird außerdem gezeigt, dass die Uniform nicht automatisch einen selbstbewussten Zeitgenossen zaubern kann. Auch ein Polizist ist eben „nur“ ein Mensch. Glückstag ist nur ein Film aus einer Fülle der schier unerschöpflichen Themenvielfalt menschlicher Beziehungskisten. Die Einfachheit und Direktheit seiner Figuren bestechen jedoch mehr als die oft künstlichen Scheinwelten computeranimierter Helden der amerikanischen Filmindustrie.

Unter anderem wurde Glückstag mit dem Meduc Award 2004 für den besten Hochschulfilm ausgezeichnet. Antonia Jerrentrup hatte zuvor bereits mit dem Kurzfilm „Strandgut“ zahlreiche Preise gewonnen. Glückstag wurde auf zahlreichen Filmfestivals, unter anderem in München und Bayreuth, mit großem Erfolg aufgeführt. Beim Kurzfilm-Festival in Thalmässing gewann er den 1. Platz.