11. Dezember: Eine Familie in Guatemala kocht 3 Jahre lang rauchfrei

Was bei uns zum Alltag gehört, das Kochen auf einem rauchfreien Herd, ist für viele Haushalte in Guatemala einFrau aus Guatemala am Kochherd Luxus, den sich nur wenige leisten können. Vor allem die aus dem Volk der Maya stammenden Menschen in den Hochländern kochen auch heute oftmals noch auf offenem Feuer in ihren Hütten. Neben den Kochstellen befinden sich nicht selten die Schlafstätten, wo Neugeborene oft stundenlang dem gesundheitsschädlichen Rauch ausgesetzt sind. Dies führt nicht nur zu Atemwegserkrankungen und gefährlichen Infektionen, sondern auch die Augen können Schaden nehmen bis hin zur Erblindung.

Obgleich die Urbevölkerung der Mayas rund die Hälfte der Einwohner Guatemalas ausmacht, kümmert sich die Regierung nur wenig um diese Bevölkerungsgruppe. Durch das tägliche Verbrennen von Holz innerhalb von Wohnräumen sind Erkrankungen der Atemwege der häufigste Grund für Kindersterblichkeit. Hinzu kommen Augenentzündungen, schwere Verbrennungen und manche Menschen verlieren sogar ihr gesamtes Hab und Gut, wenn ganze Hütten abbrennen.  Der hohe Bedarf an Holz, den die offenen Feuerstellen mit sich bringen, hat außerdem dazu geführt, dass einstmals waldreiche Regionen schon heute weitgehend abgeholzt sind.

Maya GuatemalaMit unserer Spende am 11. Dezember unterstützen wir die Organisation „Welthaus Bielefeld“, die Kochherde in Guatemala einbaut und damit einer Familie drei Jahre lang rauchfreies Kochen ermöglichen kann. Dadurch verbessert sich einerseits die Gesundheit der Kinder und Lungen- und Augenerkrankungen sowie Brandverletzungen können reduziert werden. Andererseits können die Menschen durch den geringeren Feuerholzverbrauch nun auch sparsamer kochen und verbringen nicht mehr Stunden im Wald um Holz zu sammeln. Und schlussendlich wirkt sich dies auch positiv auf das Klima aus, da der Wald geschont wird, sich länger regenerieren kann und so der Erosion vorgebeugt wird.

 

12. Dezember: Eine Stunde Werkstattnutzung für 40 Flüchtlinge in Griechenland

Aufgrund seiner geographischen Lage war Griechenland in den Jahren 2015 und 2016 oft das erste europäischeFlüchtlingskind in Werkstatt Land, das Menschen auf ihrer Flucht erreicht haben.  Auch in Epirus, der wirtschaftlich schwächsten Region des Landes, wurden Geflüchtete in Camps oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Ihr Alltag dort ist geprägt von großer Unsicherheit und wenig Selbstbestimmung. Viele Menschen, die in ihren Herkunftsländern einen Beruf ausübten, studierten und in ihrem täglichen Tun wertvolle Erfahrungen sammelten, wurden dazu gezwungen ihre Tätigkeiten auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen. Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind nur begrenzt vorhanden.

Aber auch die lokale Bevölkerung ist auf Hilfe angewiesen, da die im Norden Griechenlands gelegene Region Epirus besonders stark unter der Wirtschaftskrise gelitten hat. Eine Integration der Geflüchteten in die griechische Gesellschaft sowie Möglichkeiten der Begegnung werden von staatlicher Seite bisher wenig gefördert.

Säulen in GriechenlandDaher gibt die Organisation „Soup and Socks e.V.“ Geflüchteten und Griechen in einer 700 m² großen offenen Werkstatt die Möglichkeit eigene Projekte umzusetzen und Lernangebote anzunehmen. Ziel ist es, dass die Menschen auf diese Weise ihr Wissen erweitern und Potentiale entfalten können, um folglich ihre Bildungs-, Berufs- und Integrationschancen in den europäischen Gesellschaften zu verbessern. Dazu stellt der Verein Materialien, Werkzeuge, Maschinen und KnowHow zur Verfügung.

Mit unserer 12. Spende in diesem Dezember ermöglichen wir 40 Menschen eine Stunde Werkstattnutzung in der Habibi.Works genannten Einrichtung, die neben ihrem praktischen Nutzen eine weitere wichtige Funktion hat: Es ist vor allem ein Ort der Begegnung, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft ihre ganz persönlichen Geschichten austauschen und sich miteinander vernetzen können.

 

13. Dezember: 80 Baumsetzlinge zur Aufforstung von Peru

Auch in Peru sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich zu spüren. Erst im April 2017 verursachteBauer pflanzt Baum in Peru das Wetterphänomen „Küsten-El-Nino“ schwere Stürme, Regenfälle und Überschwemmungen, ausgelöst durch die ungewöhnlich hohen Temperaturen des Meerwassers. Davon betroffen war auch das Chanchamayo-Tal in Zentralperu, wo der gleichnamige Fluss über die Ufer trat und große Schäden anrichtete.

Für die Kleinbauern in der Region bedeuten solche Naturkatastrophen nicht nur einen immensen Schaden, sondern in manchen Fällen auch die Bedrohung der eigenen Existenz. Aufgrund fehlender Bäume und zunehmender Bodenerosion hat die Erde nach starken Regenfällen keinen Halt mehr. Der Rückgang des Baumbestandes ist dabei auf die in der Region übliche Brandrodung zurückzuführen, die einzige den einheimischen Kleinbauern bekannte Methode um neues Agrarland zu gewinnen. Aufgrund der weit fortgeschrittenen Rodung sind mittlerweile bereits 80% des Regenwaldes verschwunden und damit viele verschiedene Pflanzen- und Baumarten, die für die Wasserresscourcen und das Gleichgewicht des dortigen Naturraums von großer Bedeutung sind.

PeruHier kommt die Organisation „Rhein-Donau-Stiftung e.V.“ zum Einsatz, die sich um die Wiederaufforstung und den Erhalt der Artenvielfalt im Chanchamayo-Tal kümmert und die Kleinbauern in umweltfreundlichem, agrarforstlichem Anbau schult. Mit unserer Spende am 13. Dezember werden 80 Setzlinge von einheimischen Baumarten auf Feldern der Kleinbauern und auf gerodeten Flächen gepflanzt. Dies fördert die Biodiversität der Region, schwächt die Folgen des Klimawandels ab und trägt letztendlich zu verbesserten Lebensbedingungen für Kleinbauernfamilien bei.

 

14. Dezember: 60 Unterrichtsstunden Biolandbau für junge Bauern in Mexiko

Mexiko hat zwei Gesichter: Eine moderne globalisierte Wirtschaft und stabile Demokratie auf der einen – Armut, Bauern betreiben Ackerbau in MexikoDrogenkriege, Korruption und Gewalt auf der anderen Seite. Mehr als die Hälfte der mexikanischen Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze und 26 % der Kinder sind ohne Grundschulausbildung.

Besonders kritisch ist die Lage in der am Golf von Mexiko gelegenen Region Veracruz, wo ein blutiger Konflikt zwischen den Drogenkartellen „Los Zetas“ und „Jalisco Nueva Generación“ herrscht. Während die Region Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund des Kaffeeexports eine Blüte erlebte, sind die Preise für Kaffee und Mais mittlerweile so stark verfallen, dass der herkömmliche Anbau kaum noch zum Überleben reicht. Dies treibt die Kleinbauern immer wieder in die Arme von Kartellen, die ihnen verhältnismäßig hohe Summen für den Anbau von Drogen bieten. Wie dramatisch die Situation dort tatsächlich ist, offenbarte sich erst im März 2017, als eines der größten Massengräber in der mexikanischen Geschichte geöffnet wurde.

Landschaft MexikoEine fundierte Ausbildung in Biolandbau wäre für viele Kleinbauern ein erster wichtiger Schritt, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und sich von den Drogenkartellen loszusagen. Daher vergibt die „Zukunftsstiftung Entwicklung bei der GLS Treuhand“ Stipendien an Kinder und Jugendliche aus Kleinbauernfamilien oder Elternhäusern mit brachliegendem Landbesitz, womit sie eine zweijährige Lehre im landwirtschaftlichen Ausbildungszentrum Agrosol absolvieren können. Dort werden sie in den Bereichen organischer Landbau, Tierzucht und -haltung, Weiterverarbeitung von Agrarprodukten und Imkerei unterrichtet.

Mit seiner Spende am 14. Dezember ermöglicht Lotterie.de jungen Bauern in der von Drogenkriegen beherrschten Region Veracruz 60 Unterrichtsstunden in Biolandbau, um die Grundversorgung ihrer Familien sicherzustellen und dadurch Unabhängigkeit von den Drogenbanden zu erlangen.

 

Quellen:

  • Agren, David, 19.10.2016. Ex_Mexico state governor Javier Duarte missing amid corruption investigations. The Guardian. https://www.theguardian.com/world/2016/oct/19/veracruz-mexico-ex-governor-javier-duarte-missing
  • Ahrens, Jan Martinez, 28.05.2016. Die traurigen Drogenbauern von Mexiko. Welt.de. https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article155768019/Die-traurigen-Drogenbauern-von-Mexiko.html
  • Amnesty International, 14.01.2016. Mexiko: Tausende Menschen „Verschwunden“. https://www.amnesty.de/2016/1/14/mexiko-tausende-menschen-verschwunden
  • Deckers, Daniel, 17.12.2016. Mexikos verheerende Bilanz. Faz.net. http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/mexikos-verheerende-bilanz-nach-10-jahren-drogenkrieg-14577801.html
  • „Guatemala – Recherchen auf heißem Pflaster“ http://www.horlemann.info/buecher/sachbuch/buchtitel/guatemala-168.html
  • ProAsyl, 2017. Flüchtlinge in Griechenland. https://www.proasyl.de/thema/fluechtlinge-in-griechenland/
  • Redaktion Neopresse in Lateinamerika, 24.01.2014. Mexiko: Drogen verdrängen Mais- Preisverfall zwingt Bauern zu Umstieg. com http://www.neopresse.com/politik/lateinamerika/mexiko-drogen-verdraengen-mais-preisverfall-zwingt-bauern-zu-umstieg/
  • Spiegel Online, 14.03.2017. Drogenkrieg in Mexiko: Massengrab mit 250 Leichen entdeckt. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mexiko-massengrab-mit-250-toten-in-veracruz-entdeckt-a-1138788.html
  • SPIEGEL ONLINE http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/unicef-jedes-siebte-kind-weltweit-atmet-giftige-luft-a-1118954.html
  • UNICEF https://www.unicef.org/publications/files/UNICEF_Clear_the_Air_for_Children_30_Oct_2016.pdf
  • UNHCR, 2017. UNHCR Recommendations for Greece in 2017 http://www.unhcr.org/publications/operations/58d8e8e64/unhcr-recommendations-greece-2017.html?query=Greece
  • UNHCR, 2017a. Stronger cooperation crucial to ensure sustainable refugee response in Greece http://www.unhcr.org/news/press/2017/3/58d8f15a4/stronger-cooperation-crucial-ensure-sustainable-refugee-response-greece.html?query=Greece
  • Weltgesundheitsorganisation http://www.umwelt.steiermark.at/cms/dokumente/10208738_13927957/9783bfa1/WHOLeitlinie-Innraumluftqualit%C3%A4t-2011.pdf
  • Welthaus Bielefeld https://www.welthaus.de/fr/auslandsprojekte/guatemala/sparsame-kochoefen-statt-offenens-feuer/